Malerei und Fotografie im Dialog mit der Zeit

Die Edition Irma Eberls nimmt zwei ihrer wesentlichen Werkkomponenten der letzten Jahre in sich auf. Dies ist einerseits die Re-Positionierung der Malerei als solcher, mit der ihr eigenen Frische und ornamentalen Dynamik und damit in Verbindung stehend die Einbeziehung fotografischer Elemente. Kopien von Polaroids werden in großer Zahl durchs Faxgerät zum Ausstellungsort gesendet und treten dort, durch ihre Positionierung als Fries oder raumtrennendes Element in einen Dialog mit der Malerei. Die Einarbeitung der Fotografie kennzeichnet den konzeptionellen Ansatz, der die Arbeit der Künstlerin entscheidend mitbestimmt. Eine subtile Zeitkomponente wird dadurch ins Werk eingeführt.

Ein Blatt der vorliegenden Serie zeigt ein solches Faxdokument - ein junges Mädchen im Kostüm einer Tänzerin und gibt so die thematische Struktur vor. Die anderen Blätter nehmen gestisch die Elemente des Tanzes in Variationen auf.

Die Reihenfolge der Blätter der Edition ist keine zufällige, sondern legt gleichsam eine "Leserichtung" fest, die eine Entsprechung in der Zuordnung eines bestimmten Buchstaben findet, welche zusammen den Titel der Mappe ergeben. Gleichzeitig ist damit der Zeitpunkt der Entstehung jedes Blattes markiert. Die Punkte zwischen den einzelnen Buchstaben stehen als imaginäre Brüche zwischen den Arbeitsgängen und symbolisieren die Eigenständigkeit jedes Blattes, also die Möglichkeit, es ebenso als Einzelwerk zu betrachten. (Irma Eberl) "Zusammen ergeben sie m.i.l.k.y.w.a.y., das Ende einer Zelluloidrolle, die vorher ein Film war, Musikstücke, die sich zu einer Komposition verbinden, Zeitschleifen ..." (Irma Eberl)